CDU Kreisverband Meppen

Damit der Panzer nicht zum Sarg wird

Bundeswehr arbeitet in Meppen an Verbesserung der Sicherheit

mf Meppen. Um den Beitrag, den die Wehrtechnische Dienststelle (WTD 91) in Meppen für den Schutz deutscher Soldaten in Auslandseinsätzen wie in Afghanistan leistet und um die Folgen der Budgetkürzungen bei der Bundeswehr ging es beim Besuch des Bundestagsabgeordneten Dr. Hermann Kues.

 



Eine Sprengfalle hatte diesen Transportpanzer Fuchs im November 2008 in Baghlan, Afghanistan, beschädigt, zwei Soldaten wurden verletzt. Bei der WTD 91 in Meppen hat man die Schäden am Fahrzeug analysiert. Foto: AP


 
Die WTD sei „nur noch zweitgrößter öffentlicher Arbeitgeber im Emsland“, sagte Dienststellenleiter Dr. Peter Hennl. Am Monatsende werde die Zahl der Dienstposten von 845 auf 812 verringert. Zwar gebe es eine Reihe von freien Dienstposten, aber die Beschäftigten, deren Arbeitsplätze wegfallen, hätten nicht unbedingt die notwendige Qualifikation.
Aus der Vielzahl der Aufgaben hatten Hennl und seine Mitarbeiter zwei ausgewählt, die in direktem Zusammenhang mit dem Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan stehen. Hinter dem Kürzel ETAV verbirgt sich die Expertengruppe technische Analyse von Vorfällen. Ihr Leiter, Oberregierungsrat Frank Dosquet, berichtete, dass man die Folgen von Angriffen auf die deutschen Soldaten mit dem Ziel auswertet, deren Sicherheit zu verbessern. Dazu werden unter anderem beschädigte Panzerfahrzeuge nach Meppen gebracht und untersucht. Dank der Ausstattung der Dienststelle und des Know-how der Mitarbeiter habe man hier mehr Möglichkeiten als das Bundeskriminalamt. Es sei oft eine Puzzlearbeit mit kleinen und kleinsten Komponenten. „So decken wir immer wieder Schwachstellen auf“, erklärte Dosquet. Das Ergebnis seien praktikable Lösungen für die Einsätze der Soldaten und die Nutzung von Technik. „Wir drängen die Industrie, die Qualität ständig zu erhöhen.“ Bei der Besichtigung von Panzerwagen, die in Afghanistan beschädigt wurden, warnte Dienststellenleiter Hennl vor falschen Schlüssen: „Die geschützten Fahrzeuge der Bundeswehr gelten weltweit als Spitze, aber den perfekten Schutz gibt es leider nicht.“
Auf einer Fläche von 40 Hektar wird der Schutz von Feldlagern wie beispielsweise in Kundus, Afghanistan, erprobt. „Wir betreten technisches Neuland“, erklärte der Leiter des Projekts, Regierungsdirektor Grönniger. Sowohl bauliche Maßnahmen als auch Warnsysteme werden getestet. Die Abwehr von Bedrohungen geschieht nicht nur mit Schusswaffen und Schutzwällen. Ein spezieller Lautsprecher soll unerbetene Besucher auf große Entfernung anzeigen, dass sie entdeckt worden sind. „Der macht mehr Krach als ein Düsenjäger.“ Er werde bereits im Indischen Ozean gegen somalische Piraten eingesetzt.


Begleitet wurde Kues von CDU-Politikern des Kreisverbandes Meppen und Bürgermeister Jan Erik Bohling. Dieser lobte besonders das Ausbildungsplatzangebot und die Rolle der Dienststelle als Magnet für hoch qualifizierte Arbeitskräfte. Derzeit sind bei der WTD 91 nach Angaben von Hennl 80 Auszubildende beschäftigt.