CDU Kreisverband Meppen

„Das Tabu endlich durchbrechen“

Gemeinsamer Austausch zum Thema Endometriose

Am 17. November tauschte sich die Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann gemeinsam mit dem Vorstand der CDU Frauenunion Haren (Ems) und der Selbsthilfegruppe „Leben mit Endo“ zum Thema Endometriose aus. Endometriose ist eine gutartige, dennoch chronisch verlaufende Krankheit, an der in Deutschland schätzungsweise jede zehnte Frau im gebärfähigen Alter erkrankt. Jährlich kommen hierzulande rund 40.000 Betroffene hinzu.

Aber was ist Endometriose eigentlich? Dies wurde beim Austausch durch Dr. med. Martin Tenger, Chefarzt der Gynäkologie am Bonifatius Hospital Lingen verdeutlicht. Das Krankheitsbild zeichnet sich dadurch aus, dass Gewebe, welches der Gebärmutterschleimhaut ähnelt, in andere Körperregionen wuchert. An Organen können so bleibende Schäden verursacht werden. Die Symptome sind von Patientin zu Patientin verschieden: Bauchkrämpfe, Rückenschmerzen, Darmprobleme, Übelkeit, Erschöpfung, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, Verdauungsprobleme und eine ungewollte Kinderlosigkeit können ein Zeichen für die chronische Krankheit Endometriose sein. Da das Krankheitsbild keinen typischen Verlauf aufzeigt, wird sie oft auch von Ärzten nicht erkannt. Bis zu einer gesicherten Diagnose vergehen oftmals viele Jahre: Im Durchschnitt erhalten Betroffene Frauen erst nach sieben Jahren die endgültige Diagnose. Vorher liegt meist ein beschwerlicher Weg hinter ihnen.

Maria Bauken, Vorsitzende der CDU Frauenunion Haren; Dr. med. Martin Tenger, Chefarzt der Gynäkologie am Bonifatius Hospital Lingen; Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann; Kathrin Otten und Elisabeth Helle von der Selbsthilfegruppe „Leben mit Endo (v.l.) Maria Bauken, Vorsitzende der CDU Frauenunion Haren; Dr. med. Martin Tenger, Chefarzt der Gynäkologie am Bonifatius Hospital Lingen; Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann; Kathrin Otten und Elisabeth Helle von der Selbsthilfegruppe „Leben mit Endo (v.l.)

Nach den Ausführungen des Fachmediziners übernimmt die CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann das Wort. Sie bekräftigt ihre Unterstützung bei den Anstrengungen den Alltag für Betroffene der unheilbaren Krankheit zu erleichtern. Bereits in der vergangenen Woche sei auf Antrag der CDU/CSU-Fraktion („Endometriose – Endlich verstehen, behandeln, erforschen, begleiten“; Drucksache 20/4308) im Bundestag über das Thema Endometriose diskutiert worden. Weiter debattiert wird darüber nun im Gesundheitsausschuss. „Das Tabu muss endlich durchbrochen werden. Über die Krankheit Endometriose muss verstärkt aufgeklärt und gesprochen werden, damit diese verstanden werden kann – bei Ärzten, bei Betroffenen und auch innerhalb der Gesellschaft“, so die Christdemokratin. Um die Krankheit in den Fokus zu rücken, hat die Selbsthilfegruppe „Leben mit Endo“ zu diesem Austausch eingeladen. „Unsere Gruppe freut sich sehr, dass wir uns mit der Politik austauschen können. Nicht einmal alle erwachsenen Frauen kennen die Krankheit, wie soll sich dann jemals etwas ändern? Heute Abend möchten wir uns somit mehr Gehör verschaffen, damit wir den Politikerinnen einige klare Forderungen mit auf den Weg geben können“, erläutert Elisabeth Helle, Leiterin der Selbsthilfegruppe. Bildung und Aufklärung seien sehr wichtig, um die langen Diagnose-Marathons der Betroffenen zu verkürzen, führt sie fort. Auch der Bereich Forschung dürfe nicht vernachlässigt werden. „Mit der Nachricht, dass die Bundesregierung zukünftig jährlich fünf Millionen Euro für die Erforschung der Krankheit Endometriose einplanen will, entsteht für die Betroffenen neue Hoffnung auf bessere Behandlung oder sogar Heilung der Endometriose“, so Kathrin Otten, Gründerin der Selbsthilfegruppe, abschließend.

Die Selbsthilfegruppe nimmt gerne weitere Betroffene auf. Frauen, bei denen lediglich der Verdacht besteht, sind ebenfalls willkommen. Eine Teilnahme an der Selbsthilfegruppe ist kostenlos.

Anmeldungen nimmt der Paritätische Emsland in Meppen unter der Tel.: 05931 – 14 000 oder die Selbsthilfegruppe direkt unter der E-Mail info@leben-mit-endo.de entgegen.

Auchdie Social Media Kanäle können genutzt werden: Facebook www.facebook.com/lebenmitendo oder Instagram www.instagram.com/leben.mit.endo .

Langfristig begleitet wird die Selbsthilfegruppe von der Selbsthilfekontaktstelle des Paritätischen Emsland. Fragen zur grundsätzlichen Arbeit von Selbsthilfegruppen werden gerne unter der

Telefonnummer 05931 – 14 000 oder unter der E-Mail-Adresse kontakt@selbsthilfe-emsland.de beantwortet.