CDU Kreisverband Meppen

Bewerbung um das Amt des Bürgermeisters

Twist hat die Wahl zwischen zwei Kandidaten

mf Twist. Zwei Kandidaten stellen sich in Twist zur Bürgermeisterwahl. Gegen Amtsinhaber Ernst Schmitz (CDU) tritt Sascha Scholz (Wählergemeinschaft Twist) an.


Amtsinhaber Schmitz ist verheiratet und hat zwei Kinder. Seine ehrenamtlichen Aktivitäten und ebenso die politische Arbeit haben dem 53-Jährigen deutlich gemacht: „Man muss auf Augenhöhe mit den Bürgern sprechen.“ Seit 34 Jahren ist der diplomierte Verwaltungsfachmann in der Gemeindeverwaltung tätig und sieht sich aus dieser Erfahrung als Vermittler zwischen Bürgern, Rat und Verwaltung. 2004 wurde er zum Bürgermeister gewählt. Er war als parteiloser Kandidat angetreten. 2009 ist er in die CDU eingetreten.

Schmitz sieht die Gemeinde als Dienstleister für die Bevölkerung. Dazu zählt er Serviceleistungen der Verwaltung für die Bürger und ebenso eine möglichst umfassende Information über alle Themen, die die Einwohner betreffen. Wichtig ist ihm, dass man in der Gemeinde sicher leben kann. In der zu Ende gehenden Wahlperiode wurde die Arbeit des Präventionsrates durch eine Sicherheitspartnerschaft mit der Polizei ergänzt und die Ausstattung der Feuerwehren verbessert.

Als Voraussetzung für eine erfolgreiche politische Arbeit nennt Schmitz eine solide Finanzwirtschaft. Denn um die Gemeinde familienfreundlicher zu machen, müsse man fortlaufend in Kindertagesstätten und Schulen investieren. Hohe Wohnqualität und ein gutes Bildungsangebot seien neben günstigen Gewerbeflächen Argumente für die Erweiterung und Ansiedlung von Betrieben, die zusätzliche Arbeitsplätze schaffen. Aber man sollte neben Handel, Handwerk und Dienstleistung auch die Landwirtschaft und den Tourismus unterstützen.

Die Lebensqualität in der Gemeinde will Schmitz durch Angebote von Wohnbaumöglichkeiten in allen Ortsteilen stärken. Bedarf sieht er wegen des Wandels in der Bevölkerungsstruktur bei Single- und Seniorenwohnungen. Dauerthema bleibe die Versorgung der Bevölkerung mit Waren und Dienstleistungen. Schnelle Internetverbindungen seien ebenso notwendig wie ein ausreichendes Angebot im Gesundheitsbereich und bei den öffentlichen Nahverkehrsverbindungen.

Als Pluspunkt für die Gemeinde sieht Schmitz die Lage mitten im Naturpark Bourtanger Moor-Bargerveen. Außerdem das vielfältige ehrenamtliche Engagement der Bewohner, dass die Gemeinde fördern sollte.

Der Herausforderer

Der 31-jährige Angestellte und studierte Wirtschaftswissenschaftler Sascha Scholz ist seit mehr als zehn Jahren in der Wählergemeinschaft Twist (WGT) aktiv. Sein Wahlkampf wird von der SPD Twist unterstützt. Verwaltungserfahrung sammelte er als Zeitsoldat. Der in Nordhorn und Oldenzaal tätige Mediaplaner kritisiert vor allem die bisherige Wirtschafts- und Finanzpolitik. „Ein vernünftiger Sparkurs und ein entsprechendes Konzept mit Weitblick müssen geschaffen werden.“ Scholz will vor allem Schulden abbauen. Beim Thema Wirtschaftsförderung verweist er auf seine Erfahrung als Wirtschaftswissenschaftler. Er will ein Wirtschaftsförderungsprogramm aufstellen, um Twist einen Vorsprung gegenüber anderen Gemeinden zu verschaffen. „So küssen wir Twist aus dem Dornröschenschlaf, was die Wirtschaftsförderung betrifft, wach.“

Der Tourismus habe sich in Twist während der letzten Jahre gut entwickelt. Durch eine Zusammenarbeit mit Hochschulen mit dem Ziel einer verbesserten Werbung und neuen Konzepten könne es einen Schub nach vorn geben.

Ebenso sieht Scholz beim Thema erneuerbare Energien Möglichkeiten für Verbesserungen. Twist habe sehr viele gute Anlagen im Windkraft- und Biogasbereich. Ziel für die Zukunft könnte sein, Twist eigenständig mit den vor Ort produzierten Energien zu versorgen, zuerst im öffentlichen, später im privaten Sektor.

„Schon seit vielen Jahren fordere ich die Einstellung eines festen Jugendarbeiters, der ganztägig für die Twister Jugend zuständig ist“, sagt Scholz. Die Jugendlichen bräuchten professionelle Ansprechpartner. Auch die Bereitstellung öffentlicher und frei zugänglicher Jugendtreffs sei ein Thema, das schon viel zu lange nur auf dem Papier stehe. Die Jugendlichen benötigten Rückzugsräume. Diese müssten, auch wenn es finanziell schwierig werde, geschaffen werden.

Ohne die ehrenamtlichen Helfer in Vereinen, Organisationen und Institutionen wäre ein vernünftiges Zusammenleben in der Gemeinde nicht möglich, meint Scholz. Deshalb schlägt er vor, dass die Gemeinde Aktive durch eine Ehrung als Vorbilder bekannt macht, zum Beispiel in Form einer Wahl zum „Twister des Jahres“. „So wird zumindest einmal im Jahr des Ehrenamtes auch in Twist gedacht.“