CDU Kreisverband Meppen

Hohe Spritpreise heizen Teuerung an

Inflationsrate im November so stark gestiegen wie seit zwei Jahren nicht mehr

AFP/dpa/kas Wiesbaden/Osnabrück. Die gestiegenen Preise für Heizöl, Benzin und Diesel sowie Lebensmittel haben die Inflationsrate im November auf ein Zwei-Jahres-Hoch getrieben.

Rekordpreise aus dem Jahr 2008: Noch sind Benzin und Diesel billiger als damals. Foto: dpa

 
Die Verbraucherpreise stiegen im vergangenen Monat um 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, teilte das Statistische Bundesamt gestern in Wiesbaden mit. Stärker gestiegen waren die Preise zuletzt im Oktober 2008 - damals allerdings um deutliche 2,4 Prozent.

Energieprodukte verteuerten sich laut Statistik im November um 5,0 Prozent gegenüber dem November des vergangenen Jahres. Heizöl wurde dabei um 19,0 Prozent teurer, Kraftstoffe um 7,0 Prozent. Nach Einschätzung des ADAC könnten die hohen Spritpreise 2010 zum teuersten Jahr aller Zeiten für Autofahrer machen. Der Preis für Superbenzin sei nur noch rund 10 Cent entfernt von den Rekordständen von vor zwei Jahren, als der Liter in der Spitze 1,58 Euro kostete. Der ADAC vermutet, dass der Durchschnittspreis für Benzin in diesem Jahr wegen geringerer Schwankungen höher ausfallen werde als 2008.

Gründe für die Preisexplosion an den Zapfsäulen sind laut Experten vor allem die Abwertung des Euro gegenüber dem Dollar und der immense Rohölbedarf der Schwellenländer. In dieser Woche war der Ölpreis auf über 90 Dollar pro Barrel (159 Liter) geklettert. Vom Allzeithoch von über 150 Dollar im Jahr 2008 ist der Ölpreis allerdings noch sehr weit entfernt. Nach Meinung der Energieexpertin Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin gibt es keine Anzeichen, dass sich der Ölpreis in diesem oder dem nächsten Jahr extrem verteuert oder verbilligt.
Spediteure sehen die gestiegenen Spritpreise derzeit noch gelassen. „Der Dieselabgabepreis an Großkunden lag im Oktober 20 Prozent unter dem Allzeithoch“, sagte Ingo Hodea vom Deutschen Speditions- und Logistikverband unserer Zeitung. Seit Januar habe es einen Anstieg um gut sieben Prozent gegeben. Das sei zwar nicht harmlos, doch viele Unternehmen könnten die höheren Kraftstoffkosten über variable Preisgleitklauseln an ihre Auftraggeber weiterreichen. Zudem habe die Transportleistung im Vergleich zum Vorjahr um 10 Prozent zugelegt. Die Folge: Kapazitätsengpässe. Der Verband rechnet in 2010 mit einem Umsatzwachstum von sechs bis sieben Prozent.

Weniger stark als für Sprit stiegen laut Statistik die Preise für Nahrungsmittel: 3,4 Prozent über das Niveau des Vorjahres. Teurer wurden vor allem Gemüse (12,8 Prozent) und Obst (10,0 Prozent). Butter war im vergangenen Monat 12,4 Prozent teurer als im Vorjahresmonat. In der vergangenen Woche senkten einige Discounter allerdings den Butterpreis von 1,05 Euro auf 99 Cent pro Päckchen. Günstiger als im November 2009 waren dagegen Foto- und Film ausrüstungen: minus 8,4 Prozent. Auch Unterhaltungselektronik verbilligte sich um 6,3 Prozent.