CDU Kreisverband Meppen

Connemann: Größter Pflegedienst ist die Familie

VORTRAG IN HAREN ZU PFLEGEREFORMEN

Die Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann hat in Haren die neuen Pflegegrade und ihre Auswirkungen vorgestellt. Veranstalter im Hotel Hagen waren der CDU-Stadtverband Haren und dessen Frauen Union.
Nach ihrem Vortrag über die Pflegeversicherung erhielt CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann ein Präsent von Maria Bauken. Foto: Mascha AbelnNach ihrem Vortrag über die Pflegeversicherung erhielt CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann ein Präsent von Maria Bauken. Foto: Mascha Abeln
Gitta Connemann Connemann berichtete von ihrem „Leidenschaftsthema“, wie sie es selbst nennt. Der stellvertretenden Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion ging es dabei vor allem darum, aufzuklären: „Das Ende der Minutenpflege ist eingeläutet worden, und keiner hat es mitbekommen!“ Die Auswirkungen des Pflegestärkungsgesetzes III, das zum Jahresbeginn in Kraft getreten ist, fasst Gitta Connemann folgendermaßen zusammen: „Es heißt nicht mehr: ‚Was kann er nicht?‘, sondern ‚Was braucht er?‘“. Durch die Reformen würden nicht mehr nur körperlich eingeschränkte Personen von der Pflegeversicherung eingefasst, sondern inzwischen auch Demenzkranke und Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen wie Depressionen. 2,7 Millionen Pflegebedürftige Nach aktuellen Informationen seien bereits jetzt 2,7 Millionen Menschen pflegebedürftig und bis 2030 werde diese Ziffer auf 3,5 Millionen ansteigen. An Zahlen aus dem Emsland werde deutlich, dass sich die Situation noch verschärfen wird: Der Altersquotient, der Menschen über 65 Jahren umfasst, liegt bei 29,3% und der Jugendquotient, der wiederum Personen unter 20 Jahren beziffert, bei 34,7% - und die Lebenserwartung eines heute geborenen Mädchens beträgt ganze 100 Jahre. Daraus resultiert ein stetiges Wachstum der Pflegebranche, die im Jahr 2014 sowohl in der ambulanten als auch in der stationären Pflege bereits jeweils 1 Millionen Beschäftigte umfasste. Viele Bürger nicht informiert Der Großteil der 2,7 Millionen Pflegebedürftigen, nämlich etwa 2 Millionen Menschen, wird laut Connemann jedoch von Angehörigen versorgt. Diese könnten nun, dank der Pflegereformen, Tagespflege und Kurzzeitpflege in Anspruch nehmen, ohne dass dies mit dem gezahlten Pflegegeld verrechnet werde. Auf diese Weise würden nicht nur Angehörige entlastet werden: Durch die flexiblere Kombination von unterschiedlichen Pflegearten profitieren auch die Pflegebedürftigen, denn sie gewinnen neben einer strukturierten Tagesplanung ein Stück Sozialisation. Wegen dieser und weiterer Veränderungen, wie die Anhebung aller Sätze und Entlohnungen im Bereich Pflege, forderte die Christdemokratin die Zuhörer auf, sich zu informieren“, um Ängste und Vorbehalte fallenzulassen, denn „der größte Pflegedienst Deutschlands ist die Familie!“. Nach dem interessanten Vortrag, in den die Bundestagsabgeordnete auch persönliche Erfahrungen mit ihrer eigenen, demenzkranken Großmutter einfließen ließ, beantwortete Connemann noch Fragen aus dem Publikum. Detaillierte Informationen über die Auswirkungen der Pflegestärkungsgesetze I, II und III seien im Ratgeber zur Pflege zu finden, der zum kostenlosen Downloaden auf den Webseiten des Bundesministeriums für Gesundheit bereitsteht.