CDU Kreisverband Meppen

Schüler haben immer weniger Freizeit

Von Hermann-Josef Mammes
Meppen/Hannover.
Der 18-jährige Meppener Arne Fillies ist Anfang des Jahres zum Vorsitzenden des Landesschülerrates gewählt worden. Er fordert eine „Entrümpelung von Unterrichtsplänen gerade für Gymnasien, damit Schüler wieder mehr Zeit für soziale, kulturelle und sportliche Aktivitäten haben.

 

Vorsitzender des Landesschülerrates, Arne Fillies.
Vorsitzender des Landesschülerrates, Arne Fillies.
Welche Schulen vertritt der Landesschülerrat?

Alle Schulformen sind mit je einem Vertreter bzw. die Berufsbildenden Schulen mit zwei Vertretern aus den ehemaligen vier Regierungsbezirken in Niedersachsen vertreten.

 

Welchen konkreten Einfluss können Sie bei schulpolitischen Fragen nehmen?

Der Landesschülerrat vertritt die Interessen aller niedersächsischen Schüler gegenüber der Öffentlichkeit, Politik, Verbände sowie dem Kultusministerium. Außerdem wird er bei allen Schulgesetzesvorhaben angehört und kann Stellung nehmen. Wir können eigene Konzepte erstellen und über Stellungnahmen oder Gespräche einbringen. Der Landesschülerrat hat das Recht und die Pflicht, das Ministerium zu beraten. Wir würden uns natürlich etwas mehr Einfluss wünschen, um die Interessen der Schülerschaft noch besser vertreten zu können.

 

Sie selbst gehören als Schüler der 12. Klasse des Meppener Windthorst-Gymnasiums der Schülergeneration an, die noch nach 13 Schuljahren das Abitur ablegen. Was sagen Sie zum zukünftigen Turboabitur ab dem Jahr 2011 nach der zwölften Klasse?

Ich besuche die zwölfte Klasse des Windthorst-Gymnasiums Meppen. Bei uns an der Schule werden die Jahrgänge 11 und 12, die beide 2011 Abitur machen, zusammen in gemischten Kursen unterrichtet. Wir als Landesschülerrat denken, dass es durchaus möglich ist, das Abitur nach 12 Jahren abzulegen, jedoch fordern wir in einigen Bereichen Nachbesserungen. Hierzu gehört die Forderung nach kleineren Klassen, die „Entrümpelung“ von Lehrplänen sowie die Forderung, alle Gymnasien zu offenen Ganztagsschulen zu machen. So ist das Gymnasium de facto schon jetzt eine Ganztagsschule. Es ist sehr wichtig, dass die Schüler auch ein angenehmes Umfeld zum Lernen haben. Dazu gehört zum Beispiel ein Mit-tagessen und Hausaufgabenbetreuung.

Bleibt überhaupt noch Zeit für private und soziale Kontakte?

 

Tatsächlich beklagen wir, dass durch zu volle Lernpläne und die erhöhte Unterrichtsstundenzahl auch noch viele Hausaufgaben anfallen und leider oft das soziale Engagement (z.B. auch in Schülervertretungen oder Sportvereinen) aus zeitlichen Gründen zurückgeht. Hier müssen Lösungen gefunden werden.

 

Gerade bei zurückgehenden Schülerzahlen – auch im Emsland – gerät die Zukunft der Hauptschule zwischen die politischen Fronten...

Die Frage nach der Schulstruktur muss endlich entschieden werden. Es gilt, ein Bildungssystem mit Zukunft zu entwickeln, welches auch Legislaturperioden übergreifend Bestand hat, damit endlich wieder Ruhe in die Schulen kommt. Es gibt gute Hauptschulen und schlechte Gymnasien. Außerdem wird es im Flächenland Niedersachsen an einigen Standorten immer schwieriger, Hauptschulen, Realschulen und Gymnasien zu erhalten. Zudem stoßen Gesamtschulen auf immer mehr Interesse bei Kindern und Eltern. Auf der Grundlage dieser Überlegungen muss eine neue Grundstruktur erstellt werden. Die wichtigsten Anforderungsaspekte sind Chancengleichheit für alle

und ein Höchstmaß an individueller Förderung. Lerninhalte und Lernmethoden sind anzupassen. Zudem müssen der Schüler- und Elternwillen respektiert sowie die Bildungsübergänge harmonisiert werden.