CDU Kreisverband Meppen

Missbrauch: Bode räumt Fehler ein

Kirche ist nach Ansicht des Bischofs zu leichtfertig mit Tätern umgegangenKirche ist nach Ansicht des Bischofs zu leichtfertig mit Tätern umgegangen
KNA Osnabrück/Berlin. Der Osnabrücker Bischof hat angesichts der Missbrauchsfälle Fehler der katholischen Kirche eingeräumt. Die Kirche sei in der Vergangenheit offenbar zu leichtfertig mit den Tätern umgegangen, sagte Bode im Deutschlandfunk. Der Bischof ist auch Vorsitzender der Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz. Bode erklärte, nun komme es darauf an, durch verbesserte Vorbeugung künftig Missbrauch zu verhindern. Zurückhaltend zeigte sich der Bischof bei der Frage finanzieller Entschädigungen: Die Kirche könne in erster Linie ein Netzwerk von Hilfen anbieten, um die Opfer zu begleiten und die Erlebnisse aufzuarbeiten.
Skeptisch äußerte sich Bode zu Äußerungen des Augsburger Bischofs Walter Mixa. Dieser hatte erklärt, an den Übergriffen sei die zunehmende Sexualisierung der Öffentlichkeit nicht ganz unschuldig. Bode sagte dazu, richtig sei, dass die Gesellschaft viel sexualisierter geworden sei. Allerdings habe auch die Kirche mit ihrer Sexualmoral nicht immer differenziert genug reagiert.
Am Bonner Jesuiten-Gymnasium Aloisiuskolleg erklärten mehr als 500 ehemalige Schüler sowie Eltern ihre Verbundenheit mit der Jesuiten-Einrichtung. In einem offenen Brief befürworteten sie die rückhaltlose Aufklärung aller Vorwürfe. Zugleich betonten sie, das Kolleg habe stets zu verantwortungsvollem Handeln angeleitet.
Derweil haben irische Medien ein Krisentreffen im Vatikan zum Missbrauchsskandal in der irischen Kirche negativ bewertet. Papst Benedikt XVI. und die irischen Bischöfe hätten eine „perfekte Gelegenheit“ verpasst, die Opfer selbst anzuhören, urteilte die konservative Tageszeitung „Irish Independent“.